Seite erstellt am 18.08.1998
Seite aktualisiert am
27.03.2017
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Psychologische Beratung, Therapie und Kombinationsmaßnahmen
Psychologische Beratungsangebote und Therapieverfahren werden grundsätzlich -
also auch bei älteren Menschen - hinsichtlich ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich
geprüft.
Eine neuere, besonders umfangreiche gerontopsychologische
Studie ist beispielhaft das SIMA-Projekt
am Institut für Psychogerontologie der Universität Erlangen-
Nürnberg zu nennen. Darin sind die Wirkungen eines einjährigen
kognitiven und psychomotorischen Trainings der Hirnleistungsfähigkeit
im höheren Lebensalter differenziert untersucht worden.
Psychologische Beratungs-, Präventions-
oder Therapieangebote für ältere Menschen werden nichtmedikamentös
oder in Kombination mit medikamentösen Therapiemaßnahmen durchgeführt.
Möglichkeiten beziehen sich beispielsweise auf die Schwerpunktbereiche
- Beratung und Psychologische Therapie
bei Partnerproblemen (s.u.),
- als Trauerberatung,
- bei Depressionen,
- bei Suchtproblemen, etwa infolge
von Medikamenteineinnahme,
zur umfassenden Aktivierung werden
für Senioren vor allem
- Konzentrations- oder Gedächtnistrainings,
- musik- oder kulturtherapeutische
Angebote
von PsychologInnen bereitgestellt.
Ausgewählte Schwerpunktprobleme
1. Instabilität von Partnerschaften
Die zunehmende Instabilität
von Partnerschaften führt auch in späteren Lebensphasen dazu, dass Trennungen
auch nach langjähriger Ehedauer klar zunehmen; so waren zu Anfang
der 90er Jahre fast 15% der frisch geschiedenen Männer und 10% der
Frauen über 50 Jahre alt.
Andererseits liegen in der
"äußerst spärlichen wissenschaftlichen Literatur zu diesem
Thema" (Fokken 1997, S.19) über Gründe solcher Trennungen nach
langjähriger Partnerschaft nur begrenzte empirisch gesicherte Hinweise
vor.
Vertiefte psychologische
Erkenntnisse könnten vor allem auch für Praxisfelder der Familien-
und Lebensberatung hilfreich sein.
Es scheint -
auch aus berufspolitischer Sicht - empfehlenswert, einen Erfahrungsaustausch
zu dem Themenumfeld zu organisieren.
Literatur
Fokken, I.: Familienbeziehungen
und soziale Netzwerke. In: Funkkolleg Altern, STE 14. Tübingen: Deutsches
Institut für Fernstudien 1997
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