Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

Gesundheitspsychologie > Fach >
Zielgruppen und Maßnahmen der Gesundheitsförderung:
Altern und Gesundheit

Anregungen aus den USA für Gesundheit im Alter
Hartwig Wennemar & Gerlinde Dingerkus

Ein Symposium "Gesundheit im Alter" wurde von der Bundesvereinigung für Gesundheit am 13. Mai 2002 in Berlin durchgeführt. Der Hauptreferent Dipl.-Psych. Prof. Dr. Andreas Kruse vom Institut für Gerontologie an der Universität Heidelberg berichtete über den Stand der Prävention und Entwicklung ergänzender Präventionsstrategien. Wie wichtige Ergebnisse im Rahmen von gerontologischen Forschungsprojekten aufzeigen, kann einerseits gesundheitsverantwortliches Verhalten im frühen Lebensalter sehr zu gesundem Altern beitragen, andererseits sind gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen aber auch im höheren Lebensalter von entscheidender Bedeutung.

Positive Einflussfaktoren auf Stimmung, Lebenszufriedenheit und Selbstständigkeit im Alter sind vor allem kontinuierliche physische und kognitive Aktivität. Zu den Prädiktoren gehören darüber hinaus der soziale Status (Personen mit einem geringen Bildungsniveau sind eher benachteiligt) und die Geschlechtszugehörigkeit (Frauen erleben deutlich stärkere Einschränkungen).

Es gibt bereits gute Ansätze in Deutschland, das Potenzial an präventiven sowie gesundheitsfördernden Maßnahmen ist aber noch längst nicht ausgeschöpft. Interessante Ansätze finden sich in Amerika: Ein Projekt, das dort wirkungsvoll eingesetzt wurde, ist beispielweise ein Schulungsprogramm für ältere Witwen und Witwer zur Selbstversorgung und Gesundheitserziehung, das sowohl kognitive als auch emotionale sowie alltagspraktische Inhalte berücksichtigt. Ebenfalls ist der „präventive Hausbesuch“ unter Mitwirkung von so genannten Gesundheitsschwestern und geriatrisch geschulten Ärzten als hilfreiche Maßnahme zu nennen.

Entsprechende Empfehlungen an das BMG, die die gesellschaftliche, die Versorgungs-, die Person- und die Familienebene berücksichtigen, legen die Kooperation mit psychologischen Fachkräften nahe.