Seite erstellt am 18.08.1998
Seite aktualisiert am
18.06.2020
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Gesundheitsförderung ist im Sinne der Weltgesundheitsorganisation ein gesamt- und gesundheitspolitisches Handlungsfeld mit herausragender gesellschaftlicher Bedeutung. Sie basiert auf einem positiven Gesundheitsverständnis, sie umfasst die Tätigkeitsfelder der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation und gilt als interdisziplinäres Feld.
Maßnahmen der Psychologischen Gesundheitsförderung wenden sich an Individuen, Familien und sonstige Gemeinschaften/Gruppen, an Organisationen sowie an das Gesamtsystem des Gesundheitswesens. Sie dienen zur Verbreitung gesundheitsförderlicher Erkenntnisse, Einstellungen, Kommunikationen und Handlungsmöglichkeiten. Sie umfassen Aspekte der Gesundheitsbildung, präventive und rehabilitative Aspekte und Coping-Aspekte.
Im Rahmen der nationalen und europäischen Erneuerungsbestrebungen von Aus-,
Fort- und Weiterbildungen in Psychologie (Umwandlung von Diplom-Studiengängen in
Bachelor- und Master-Studiengänge, Europäisches Diplom in Psychologie,
Fachpsychologen-Konzeption des BDP) lässt sich die Fortbildung „Psychologische
Gesundheitsförderung“ für Diplom-PsychologInnen (FPG) idealerweise in die 2.
Studienphase mit Gesundheitspsychologie als Anwendungsfach an Universitäten und
in ein supervidiertes Praxisjahr im Gesundheitsbereich platzieren.
Die Fortbildung dient hauptsächlich dazu, sich für eine hauptberufliche, selbstständige und eigenverantwortliche Berufsausübung in gesundheitspsychologischen Berufsfeldern zu qualifizieren und sich dies zertifizieren zu lassen. Sie zielt darauf, dass Psychologinnen
und Psychologen
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ihr Wissen durch einzelne Fortbildungsseminare erweitern, z.B. zu Gesundheitspsychologie als Fachgebiet, zu gesundheitspsychologischen Berufsfeldern und Möglichkeiten zur Existenzgründung;
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Gesundheitsberatungen mit Einzelnen und in Gruppen durchführen können
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nach entsprechender Auswahl von Fortbildungsanteilen qualifiziert spezifische
Gesundheitstrainings durchführen können, z.B. für Präventionskurse bei Krankenkassen zur Stressbewältigung;
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sich für eine hauptberufliche selbstständige Berufstätigkeit qualifizieren, z.B. für Anstellungen im Gesundheits- und Präventionsmanagement bei Krankenkassen, für Beratungs- und Fortbildungstätigkeiten bei Gesundheits-, Bildungs- und Sozialorganisationen,
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ein Zertifikat zur Berechtigung der Dienstleistungsbezeichnung „Psychologische Gesundheitsförderung BDP“ erwerben.
Für den Bedarf an psychologischen Fachkompetenzen für eine Berufstätigkeit im Feld der Gesundheitsförderung zielt die Fortbildung auf folgende Qualifikationen:
- Vertiefte Kenntnisse in der Gesundheitspsychologie
- Praxisbezogene Handlungskompetenzen zur Förderung von gesundheitsbezogenen Selbstkompetenzen (Motivation, Selbstmanagement, Selbsthilfe) bei Individuen in verschiedenen Lebensphasen, in Gruppen, und in Gemeinschaften durch Einzelarbeit, Gruppenarbeit und setting-orientierte Arbeit
- Systemische Gesundheitsanalyse und Gesundheitsförderung von Gesundheitssystemen bei Individuen, Familien, Gemeinschaften, Gruppen, Organisationen, bei der Bevölkerung und im gesellschaftlichen Gesamtsystem
- Konzeption, Durchführung und Evaluation von person- und systemzentrierten Gesundheitsprojekten für die Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation
- Informations-, Organisations- und Qualitätsmanagement in Organisationen des Gesundheitswesens
- Aus-, Fort-, Weiterbildung und Supervision für Gesundheitsberufe und ehrenamtliche HelferInnen im Gesundheitsbereich
- Interdisziplinäre Kooperationsfähigkeit
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