Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 23.06.2006

Schriftpsychologie > Fach

Schriftpsychologie als Fachgebiet

Die Handschrift ist die nach vollzogener Schreibhandlung auf der Schreibfläche zurückgebliebene Bewegungsspur. Sie ist persönlichkeitseigen und durch Übung automatisiert.

Die Schriftpsychologie befasst sich mit der Handschriftdiagnostik als einem eigenständigen Verfahren, das die Bewegungsspur der Handschrift als menschliches Verhalten zum Gegenstand der Forschung und Anwendung macht.

Zur Einführung verweisen wir u.a. auf die neuere Literatur:

  • Wallner, T. (1998): Lehrbuch der Schriftpsychologie. Grundlegung einer systematisierten Handschriftendiagnostik. Heidelberg.
  • Bürgi, A.(1998): Graphologie heute für Anwender und Skeptiker, Bülach/CH.

Seit 400 Jahren werden das Schriftbild und seine Dimensionen untersucht und mit den jeweiligen Methoden definiert. Eine moderne Schriftpsychologie beschreibt den Prozess von der Variablenerfassung bis zur Deutung der Schrift unter Wahrung psychologischer Gütekriterien und bemüht sich um eine entsprechende Befundsicherung.

Das Ergebnis ist ein Persönlichkeitsprofil, das die Individualität des Schreibenden widerspiegelt und, in Verbindung mit anderen diagnostischen Verfahren, einen Beitrag zur Urteilsbildung leisten kann. Der Vorteil dieses Mediums:

  • Schriftproben unterliegen keinen Verzerrungen durch die Testsituation.
  • Schriftproben sind kostengünstig und oft noch nach Jahren verfügbar.
  • Konstanz und Konsistenz der Handschriftvariablen bleiben über Jahre hin auf hohem Niveau erfassbar.

Die Gültigkeitsnachweise auf der Gutachterebene hängen in ihrer Qualität von der Ausbildung und den Fähigkeiten der Gutachter ab. Nur ein mehrjähriges, intensives Studium bewirkt ein solches Können.