Dipl.-Psych. Maximilian Rieländer, Email: Psychologe@Rielaender.de
Dipl.-Psych. Thomas Erbskorn-Fettweiß, Email:
tom.erbskorn@googlemail.com
Gründung und Organisation
Dipl.-Psych. Werner Gross, Psychologischer Psychotherapeut,
Supervisor und Coach in Offenbach, organisierte für den BDP die Tagung
„Psychomarkt - Sekten – Destruktive Kulte“ (AK) im Januar 1994. Nach der Tagung
gründete er den BDP-Arbeitskreis „Psychomarkt - Sekten – Destruktive Kulte“ (AK)
mit Zustimmung des BDP-Präsidiums.
Der AK hat sich in „Religionspsychologie,
Spiritualität und Psychomarkt“ umbenannt. Er ist der Sektion GUS zugeordnet.
Mitglieder
Der AK setzt sich interdisziplinär aus
Mitgliedern zusammen, die mit der Thematik beruflich befasst sind, aus
Psychotherapeuten, Soziologen, (Sozial-)Pädagogen, Religionswissenschaftlern,
Theologen, Mitarbeitern
von Beratungsstellen für Weltanschauungsfragen und von staatlichen
Institutionen. Einige wichtige Institutionen, in denen regelmäßig teilnehmende
Mitgieder arbeiten, seien nachstehend (mit Links zu den Websites) benannt:
Zielsetzungen
Dem Titel bei der Gründung und dem damaligen
gesellschaftlichen Trend entsprechend, bezogen sich die Aktivitäten des AK in den
ersten Jahren vorwiegend auf psychische Gefährdungen für seelische Gesundheit
im Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu religiösen Gemeinschaften. Das Ziel
war, über solche Gefährdungen mit sozialpsychologischen und
persönlichkeitspsychologischen Bedingungen, mit typischen Abläufen und Auswirkungen
sowie über Beratungs- und Therapiehilfen
aufzuklären.
Mittlerweile lautet die Fragestellung eher: Unter welchen Bedingungen und mit
welchen Auswirkungen tragen bei Menschen religiöses Erleben, Denken und Handeln
zur Förderung oder Störung seelischen Gesundheit bei?
(vgl. dazu die erste Frage aus Religionspsychologische
Fragestellungen für die psychologische Arbeit)
In den Themen der Arbeitskreissitzungen werden vielfältige Formen
esoterischer, spiritueller, religiöser Anschauungen und Gruppen sowie
Aspekte der Suche nach Sinn dargestellt und unter psychologischen Aspekten
diskutiert; Aspekte von 'Sinn' und 'Unsinn', von 'Heil' und 'Unheil' werden
erarbeitet.
Aktivitäten
Der AK führt jährlich 1 - 2 Sitzungen durch.
Er behandelt in den Sitzungen meist Schwerpunktthemen, die von fachlich ausgewählten Referenten vorgetragen werden. Protokolle
werden von den Sitzungen erstellt und sind beim Leiter erhältlich.
Auf AK-Sitzungen wird in den
aktuellen Nachrichten zum Fachthema Religionspsychologie verwiesen.
Aus der Arbeit für den AK veröffentlichte Werner Gross im BDP 1996 den
Kriterienkatalog „Was eine
alternativ-spirituelle Gruppe zum problematischen Kult macht“ und auch das Buch
„Psychomarkt - Sekten – Destruktive Kulte“ im Deutschen
Psychologen Verlag.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des AK war die Begleitung der Enquetekommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ des Bundestages von 1996 – 1998.
Weiterhin hat der AK das BMFSFJ-Modellprojekt von 2000 – 2003 zur Fortbildung von BeraterInnen in Beratungsstellen für psychosoziale Probleme im Umfeld neuer religiöser und ideologischer Gemeinschaften
begleitet und die wissenschaftliche Begleitung durch Dipl.-Psych. Dr. Stephan Murken
von der Arbeitsgruppe für Religionspsychologie der Universität Trier
unterstützt.
Zum Tätigkeitsbericht für die Jahre 2006 und 2007
Im April 2012 veröffentlicht Dipl.-Psych. Werner
Gross den Bericht "Interdisziplinär und undogmatisch"
zur 50. Sitzung des BDP-AK "Religionspsychologie, Spiritualität und Psychomarkt"
in Report Psychologie (4/2012). Der
Arbeitskreis initiierte 2014 eine Umfrage „Sinnfragen und
Religiosität/Spiritualität in der Psychotherapeutenausbildung“ an
Ausbildungsinstituten für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in
Deutschland, maßgeblich von Prof. Dr. Helmut Freund betreut. Henning Freund
& Werner Gross veröffentlichten die Ergebnisse im
Psychotherapeutenjournal 2/2016:
"Sinnfragen und Religiosität/Spiritualität in der Psychotherapeutenausbildung – eine Umfrage an Ausbildungsinstituten"
Die Autoren schreiben in der Zusammenfassung: „Der Stellenwert von
Sinnfragen, Religiosität und Spiritualität für die Psychotherapie hat sich
in den letzten 20 Jahren verändert. Es gibt deutliche empirische Belege
dafür, dass Psychotherapeuten eine größere Offenheit für diese Themenfelder
entwickelt haben, sie sich aber nur unzureichend dafür ausgebildet fühlen.“
Mehrere Mitglieder des Arbeitskreises haben 2016 maßgeblich in einer
Task-Force der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) mitgearbeitet und darin 11/2016 eine Stellungnahme
"Empfehlungen zum Umgang mit Religiosität und Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie". Werner Gross hat die Leitung des AK bei der 61. Sitzung am 21.09.2017
niedergelegt; dazu ist eine Würdigung sowie ein
Bericht über die 61. Sitzung verfasst.
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