Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

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Neugründung einer „Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland“

Bei der von der GesundheitsAkademie e.V. (Bielefeld) organisierten Werkstatt-Tagung „Gesundheitsförderung als öffentliches Handlungsfeld“ am 7. - 8. 12. 2000 in Bielefeld, an der viele Organisationen des Gesundheitswesen teilnahmen und wo der BDP durch Maximilian Rieländer als Vorstandsmitglied der Sektion GUS vertreten war, vereinbarten die TeilnehmerInnen die Bildung einer „Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland“ (AGD), um durch gemeinsame, koordinierte Aktivitäten die öffentliche Sichtbarkeit, Wertschätzung und Wirkung gesundheitsfördernder Aktivitäten in Deutschland erheblich zu verstärken.

Ziel der „Allianz für Gesundheitsförderung“ ist es, die „Gesundheit für alle“ als Zielkatalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einen umfassenden gesamtpolitischen Auftrag darzustellen und den Ansatz der Gesundheitsförderung im Sinne der WHO im Denken und Handeln von Politik, Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit wirkungsvoll und nachhaltig zu verankern.

Leitperspektive ist die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik in Deutschland auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen, in der die Gesundheitsförderung auch in anderen gesundheitsrelevanten Politikbereichen (Wirtschaft, Finanzen, Verkehr, Städtebau, Landwirtschaft, Bildung, Forschung, Arbeit und Sozialpolitik) zu einem zentralen Beurteilungsmaßstab öffentlicher Entscheidungen gemacht wird. Besondere Bedeutung hat dabei der Abbau sozial und ökonomisch vermittelter Ungleichheit von Gesundheitschancen.

Die „Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland (AGD)“ versteht sich als offenes Arbeitsbündnis aller Organisationen, die an der gemeinsamen Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen mitwirken wollen. Alle namhaften großen und kleinen Organisationen, Institutionen, Verbände, Gruppen und Unternehmen können in Form einer „konzertierten Aktion“ ihr Wissen, ihre Kompetenzen und ihre Ressourcen zusammenschließen, um für komplexe Probleme vernetzte Lösungsansätze zu erarbeiten und umzusetzen.

Die „Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland (AGD)“ will ihr Wirken inhaltlich vorrangig an drei Themen- und Arbeitsfeldern ausrichten:

  • Verbesserung von ökologischen und Technik vermittelten Lebens- und Umweltbedingungen:
    • ökologische Umweltbedingungen, insbesondere Wasser, Boden, Luft, sowie gesunde Ernährungsmöglichkeiten,
    • technikvermittelte Umweltbedingungen des Alltags- und Arbeitslebens mit gesundheitsverträglichen Produktionsformen und Produkten;

  • Verbesserung sozial-kultureller Lebens- und Umweltbedingungen:
    • soziale Ansätze zur Gesundheitsförderung in Familien, Lebens- und Interessensgemeinschaften, Nachbarschaften und Arbeitsbeziehungen,
    • gesundheitsfördernde „Settings“ und Organisationsentwicklung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, in der Arbeitswelt und in anderen Organisationen,
    • Ermutigung und Hilfen für bürgerschaftliche Initiativen (Selbsthilfe, ehrenamtliches Engagement, Bürger-Initiativen) im Feld von ‚Gesundheit und Umwelt’

  • Stärkung von Motivation und persönlicher Kompetenz der/des einzelnen Bürgerin/Bürgers:
    • selbstbestimmte gesundheitsbewusste Lebensführung im Alltag,
    • aktive Beteiligung an der Verbesserung von Lebens- und Umweltbedingungen.

An der Start-Tagung für die AGD am 23.-24.03.2001 in Soest wird der BDP durch Vorstandsmitglieder der Sektion GUS vertreten.

Maximilian Rieländer