Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

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Vortragsreihe zu Themen der psychologischen Gesundheitsförderung in München 2008

Die Regionalgruppe Gesundheitspsychologie München integriert ihre Veranstaltungen in eine Veranstaltungsreihe der Landesgruppe Bayern und der Regionalgruppe München der Sektion Wirtschaftspsychologie. Im Jahr sind insgesamt 10 Veranstaltungen geplant, für die Fortbildungspunkte vergeben werden.

Die Termine für Veranstaltungen sind unter Berücksichtigung der bayerischen Ferientermine jeweils der 1. Montag im Monat von 19.30 bis max. 22.00 Uhr, stets am selben Ort geplant:
ASZ - Schwabing Ost, Siegesstraße 31 (Ecke Feilitschstraße), 80802 München, U3/U6 Haltestelle Münchner Freiheit.

Nachfolgend die Veranstaltungen der Regionalgruppe Gesundheitspsychologie München

Montag, den 11.02.2008
"Chronobiologie - die innere Uhr des Menschen"
Referentin: Ursula Grewe, Apothekerin u. Heilpraktikerin, München

Montag, den 02.06.2008
 

Montag, den 06.10.2008
"Sportpsychologie - zwischen Sport, Psychologie, Leistung und Gesundheit"

Referent: Dipl.-Psych. Dr. Felix Ehrlenspiel, Professor für Sportpsychologie an der Technischen Universität München

Nähere Informationen und Anmeldung erwünscht:  Thomas Welker, Tel. 089-336957, Email: Thomas-Welker@web.de


Zu den Themen der Veranstaltungen

Chronobiologie – die innere Uhr des Menschen

Das Thema der Chronobiologie sind die biologischen Rhythmen aller Lebewesen. Der körperliche und psychische Zustand und die Funktionen des Menschen verändern sich ständig im Laufe des Tages und der Nacht. Diesen periodischen Wechsel des Organismus steuert unsere „innere Uhr“(vgl. Hecht). Als Beispiele seien das Nervensystem, die Psyche, die Hormone, der Stoffwechsel, der Herz-Kreislauf, die Körpertemperatur, der Blutdruck, die Schmerzempfindlichkeit sowie die Leistung- und Lernfähigkeit angeführt.

Dieser periodische Rhythmus verläuft wellenförmig mit entsprechenden Maximal- und Minimalwerten während der 24 Stunden. Das absolute Tief für den menschlichen Organismus ist nachts 3 Uhr. Hier passieren die meisten Fehler (menschliches Versagen), sterben die meisten Leute (vgl. Zulley). Interessanterweise werden um diesen Zeitpunkt herum auch die meisten Kinder geboren.

Wird z.B. die Schlafzeit nicht zur Erholung genutzt, wird der Tagesrhythmus nicht beachtet stellen sich im Allgemeinen, Tagesmüdigkeit, Herz- Kreislauf - und psychische Erkrankungen sowie Schlafstörungen ein.

Weis man um die Minimalzeit des Zahnschmerz, wird man sich diesen Zeitpunkt für einen Zahnarztbesuch aussuchen, weis man um die höhere Wirksamkeit in einer pharmako-therapeutischen Begleitmaßnahme zu bestimmten Tages- oder nachtzeiten, wird man diese Einnahmezeiten gezielter aussuchen.

Für die seelische,  psychische  Regeneration braucht es den REM-Schlaf-, auch "Putzlumpen" der Seele genannt. Wie Studien belegt haben, können die Nichtbeachtung und Störungen der gesamten funktionellen Zeitstruktur überhaupt das psychische Gesundheitsbefinden nachhaltig beeinflussen sowie psychische Störungen, somatische Symptome und psychosomatische Krankheitsbilder nach sich ziehen.

Eine spannende Frage, was verlangt uns eigentlich die "Zeit" von unserer Psyche und unserem Körper ab?, wo wir doch so sehr gewohnt sind, unseren stressigen Lebensalltag damit zu beklagen, keine Zeit zu haben!

Sportpsychologie - zwischen Sport, Psychologie, Leistung und Gesundheit

Sportpsychologie ist sowohl ein Anwendungsfeld der Psychologie als auch Teildisziplin der Sportwissenschaft und fungiert daher auch als Schnittstelle in der Sportpraxis.

Erforscht und angewandt werden dabei zwei Bezüge:

  • Einmal von der Psychologie in den Sport – etwa wenn es um die sportpsychologische Beratung und Betreuung von Spitzensportlern oder um die (psychologische) Analyse von Phänomenen des Sports und Bewegens geht.
  • Und zum Anderen vom Sport in die Psychologie – etwa wenn es um die Wirkung von Sport und Bewegung auf die (psychische) Gesundheit geht.

Der Schwerpunkt der Arbeit am Lehrstuhl für Sportpsychologie der TU München liegt im ersten Bezug, und so werden im Vortrag vor allem Beispiele für die sportpsychologische Betreuung gegeben, sowie aktuelle Forschungen zu Phänomenen des Sports präsentiert. Vorgestellt werden aber auch interdisziplinäre Arbeiten, die zeigen, welche Wirkung Sport auf die psychische Gesundheit schwer Erkrankter hat. Des Weiteren werden die Möglichkeiten aufgezeigt, wie unter Berücksichtigung indikativer bzw. kontraindikativer Aspekte sporttherapeutische Maßnahmen im Rahmen psychotherapeutischen Vorgehens eingebunden werden können.