Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

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Triple P – Positives Erziehungsprogramm

Autoren

Prof. Dr. Matthew Sanders u.a., Queensland, Australien

Institution

PAG Institut für Psychologie AG,
Nordstraße 22, 48147 Münster
E-mail: info@triplep.de
www.triplep.de

Zielgruppe

Eltern mit Wünschen zur Unterstützung in der Erziehung:
a) für Eltern mit Kindern von 2 - 12 Jahren,
b) für Eltern von Jugendlichen

Zielsetzung

Anregungen an Eltern zur Pflege einer guten Beziehung zu ihren Kindern,
Förderung der Entwicklung, Gesundheit und sozialen Kompetenzen von Kindern,
Förderung eines konstruktiven, nicht verletzenden Umgangs der Eltern mit Kindern
Reduktion von erziehungsbedingtem Stress.

Inhalte

Grundprinzipien:
- für eine sichere und interessante Umgebung sorgen,
- eine positive und anregende Lernatmosphäre schaffen,
- sich konsequent verhalten,
- nicht zuviel von sich und den Kindern erwarten,
- auch die eigenen Bedürfnisse beachten

Vermittlung von Erziehungsfertigkeiten: Zuneigung zeigen, miteinander reden, wertvolle Zeit verbringen, beschreibend loben, Aufmerksamkeit schenken, ein gutes Vorbild sein, Familienregeln vereinbaren, klare und ruhige Anweisungen, logische Konsequenzen anwenden, time out.

Methodik

verschiedene Arten der Hilfe für Eltern: Information, Kurzberatung, Einzelberatung, Gruppentraining;

Informations- und Explorationsgespräche, praktische Übungen, Rollenspiel, Coaching, strukturierte Beobachtung der Eltern-Kind-Interaktion, Video, Arbeitsbuch, Beobachtungsmethoden für Eltern und Hausaufgaben;
Prinzipien der Selbstregulation, Suffizienz, Verhaltens- und Ressourcenorientierung

Setting

Gruppentraining für max. 12 Elternpaare mit 4 wöchentlichen Sitzungen á 2 Stunden und 4 individuellen Telefongesprächen;
Kurzberatungen für Eltern: bis zu 4 Beratungssitzungen a 15 – 30 Min.

Kursleiter

Fachkräfte aus dem Erziehungs- und Gesundheitswesen mit Erfahrung in der Elternarbeit: z.B. Hebammen, Kinderärzte, Erzieher, Lehrer, Pädagogen und Psychologen.

KL-Schulung

durch o.g. Institution, Liste aktueller Trainer unter www.triplep.de 
Trainerschulungen über 3 - 4 Schulungstage sowie Vor- und Nachbereitungsphase

Einsatzbereich

Jugendämter, Familien- und Erwachsenenbildungsstätten, Kindertageseinrichtungen, psychologische Beratungsstellen, Jugendhilfeträger, Kliniken

Verbreitung

Deutschlandweite Angebote durch schon 1.300 lizenzierte Anbieter;
Kooperationspartner sind u.a. Einrichtungen von ASB, AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Malteser, VHS.
Über 30.000 Familien haben bereits an einem Triple P-Elternkurs teilgenommen.

Evaluationen

Wissenschaftliche Begleitung in Deutschland durch Prof. Dr. Kurt Hahlweg am Psychologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig,

gegenwärtig ein DFG-Forschungsprojekt mit einer Evaluation bei 280 Familien zum Gruppentraining mit Eltern mit Kindergartenkindern im Alter von 3 - 6 Jahren

Ergebnisse

universelle und spezifische Wirksamkeit (z.B. bei ADHS oder Schlafproblemen, depressiven oder Stress-Symptomen) in vielen Forschungsarbeiten:.
Positive Effekte auf kindliches Verhalten, elterliches Erziehungsverhalten, elterliches Befinden und elterliche Kompetenzüberzeugung

aus der DFG-Studie: sehr hohe Zufriedenheit der Eltern, verbessertes Erziehungsverhalten,
Verminderung externalisierender und internalisierender Auffälligkeiten von Kindern in der 1-Jahres-Katamnese

Literatur

Markie-Dadds, C., Sanders, M. R. & Turner K.M.T. (2003): Das Triple P Elternarbeitsbuch. Der Ratgeber zur positiven Erziehung mit praktischen Übungen. (PAG Institut für Psychologie AG, Übers.) Münster: Verlag für Psychotherapie.

Sanders, M. R., Markie-Dadds, C. & Turner, K.M.T. (2000). Positive Erziehung (A.Lübke, Y. Miller, E. Köppe, A. Kuschel, & K. Hahlweg, Übers.). Münster: Verlag für Psychotherapie.

Turner, K.M.T., Sanders, M. R. & Markie-Dadds, C. (2003). Manual zur Elternberatung„Erste Hilfe für Eltern”. Die Triple P Kurzberatung (PAG Institut für Psychologie AG, Übers.). Münster: Verlag für Psychotherapie. (Nur im Rahmen der Fortbildung erhältlich.)

Heinrichs, N., Bertram, H., Kuschel, A., & Hahlweg, K. (in press). Parent recruitment and retention in a universal prevention program for child behavior and emotional problems: Barriers to research and program participation. Prevention Science.

Heinrichs, N., Hahlweg, K., Kuschel, A., Krüger, S., Bertram, H., Harstick, S., & Naumann, S. (in Druck). Triple P aus der Sicht der Eltern: Teilnahmeraten und Kurszufriedenheit in Abhängigkeit von soziodemographischen Charakteristika und Migration. Kindheit und Entwicklung.

Heinrichs, N., Krüger, S., & Guse, U. (in Druck). Eine experimentelle Studie zur Untersuchung des Einflusses von Anreizen auf Rekrutierung und Wirksamkeit eines präventiven Elterntrainings. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie.

Heinrichs, N., Hahlweg, K., Bertram, H., Kuschel, A., Naumann, S. & Harstick, S. (in Druck). Die langfristige Wirksamkeit eines Elterntrainings zur universellen Prävention kindlicher Verhaltensstörungen: Ergebnisse aus Sicht der Mütter und Väter. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie.

Sanders, M. R. (1999). The Triple P-Positive Parenting Program: Towards an empirically validated multi-level parenting and family support strategy for the prevention and treatment of child behaviour and emotional problems. Child and Family Psychology Review, 2, 71-90.

Sanders, M. R., Markie-Dadds, C., Tully, L. A. & Bor, W. (2000). The Triple P - Positive Parenting Program: A comparison of enhanced, standard, and self - directed behavioral family intervention for parents of children with early onset conduct problems. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 68, 624-640.

Weitere Literaturangaben unter:
www.triplep.de
im e-Journal http://auseinet.flinders.edu.au/journal/vol2iss3/index.php .