Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

Gesundheitspsychologie > Fach > Evaluierte Maßnahmen >

„Stark im Leben“ – gegen Nikotin und Magersucht, für ein gutes Körperbild

Autoren

Dr. Arnold Hinz

Institution

Institut für Pädagogische Psychologie und Soziologie der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
Reuteallee 46, 71634 Ludwigsburg
e-mail: Hinz_Arnold@PH-Ludwigsburg.de

Zielgruppe

Schüler der Klassen 7 und 8

Zielsetzung

Primäre und sekundäre Nikotinprävention, Magersuchtsprävention, Selbstsicherheit und Standfestigkeit, Reduktion von Risikoverhalten und Ergreifen von Schutzmaßnahmen, Hilfe holen können, bessere Körperwahrnehmung

Inhalte

Mutproben, Standfestigkeit, selbstsicheres Verhalten in Sympathie- und Recht-Haben Situationen, Persönliche Stärken, Flirttraining, Körperberührungen und Sexualität bei Jungen, Körperbild bei Mädchen, Marlboro-Mann, Frauen und Rauchen, Gefühle erkennen und ausdrücken, Umgang mit schlechten Stimmungen, Hilfe holen/Beratungseinrichtungen, Krebsfrüherkennung und Selbstuntersuchungen (Brust- und Hodenkrebs)

Methodik

Einsatz von Schülern als Teamleiter (Peer-Leader), Gruppenarbeit, Rollenspieltraining, verhaltenstherapeutische Hausaufgaben, mädchen- und jungenspezifische Aufgabenstellungen, spezielle Trainingsmaterialien für Raucher und Nichtraucher.

Setting

in Schulklassen der Klasse 7 mit 9 Doppelstunden
in Schulklassen der Klasse 8 mit 3 Doppelstunden

Kursleiter

Lehrer und Schüler (Peer-Leader) mit vorhergehender Schulung

KL-Schulung

durch o.g. Institution

Einsatzbereich

Haupt- und Realschulen

Evaluationen

durch o.g. Institution:

Quasi-experimentelles Design mit Prätest, Posttest und Follow-up nach 6 Monaten;
Zielvariablen: Wissen über Rauchen, Selbstsicherheit, Flirts, Nikotinkonsum, Selbstsicheres Verhalten, Standfestigkeit, Risikobereitschaft, Hilfe holen, Klassenklima, Männlichkeitsideologie (bei den Jungen), Körperselbstbild (bei den Mädchen);
zusätzlich qualitative Evaluation durch Schülerinterviews
Stichprobe: 12 Interventions- und 14 Kontrollklassen

Ergebnisse

Erfolge bei allen Wissenstests und bei "selbstsicherem Verhalten", beim Nikotinkonsum nur bei den Jungen, positive Zeiteffekte beim "Hilfe holen" und beim Körperselbstbild der Mädchen.

Zur differenziellen Analyse: Das von den Schülern bei der Projektdurchführung wahrgenommene Lehrerengagement hat den stärksten Einflussfaktor auf die Reduktion des Nikotinkonsums.

Literatur

Hinz, A. (2004). Jungengesundheitsförderung. Entwicklung, Implementation und Evaluation präventiver Unterrichtseinheiten (Unveröffentlichte Habilitationsschrift). Eberhard Karls Universität Tübingen, Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften.

Hinz, A. (2005). Stark im Leben. Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung in den Klassen 7 und 8. Tübingen: dgvt-Verlag.