Seite erstellt am 18.08.1998
Seite aktualisiert am
27.03.2017
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Autoren |
Dr. Joachim Körkel |
Institution |
GK Quest Fortbildungsakademie
Maaßstr. 28, 69123 Heidelberg
Tel. 06221 / 7392030, Fax. 06221 / 7392040
E-mail: Info@gk-quest.de
www.kontrolliertes-trinken.de |
Zielgruppe |
Menschen mit überhöhtem Alkoholkonsum (riskanter Konsum, Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit), die bisher von der Suchthilfe nicht erreicht wurden |
Zielsetzung |
den Alkoholkonsum reduzieren, eventuell als Zwischenschritt zur Abstinenz,
abstinenzorientierte Hilfemaßnahmen bei zu geringer Trinkmengenreduktion annehmen,
die Lebenszufriedenheit verbessern |
Inhalte |
Grundinformationen über Alkohol vermitteln
den Konsum beobachten, registrierén und analysieren (Trink-Tagebuch)
die Veränderungsmotivation stärken, die Konsumziele festlegen
Strategien zur Konsumbegrenzung wählen
Risikosituationen identifizieren und bewältigen
soziale Kompetenzen aufbauen (z.B. Nein-Sagen)
alkoholfreie Formen der Freizeitgestaltung aktivieren
Kompetenzen zur Bewältigung von Belastungen ohne Alkoholkonsum erwerben
mit Ausrutschern und Rückfällen umgehen |
Methodik |
Manuale für TeilnehmerInnen und TrainerInnen
Visualisierungen, aktivierende Elemente, z.B. Kleingruppenübungen, Rollenspiele, Checklisten; Moderationsmethoden (z.B. Punkt-Abfragen). |
Setting |
Gruppentraining für max. 12 Teilnehmer mit 10 wöchentlichen Sitzungen zu je 2¼ Std. |
Kursleiter |
Fachkräfte im Bereich psychosoziale Gesundheit (z.B. Dipl.-Sozialpädagoge, Dipl.-Psychologe, Arzt) mit Erfahrung in der Arbeit mit Alkoholabhängigen und Trainerschulung |
KL-Schulung |
durch o.g. Institution,
Dauer der Schulung: 7 Tage.
bisher 400 geschulte Trainer in Deutschland, Österreich und der Schweiz |
Einsatzbereich |
Suchtberatungsstellen, psychotherapeutische Praxen, Sozialberatungen und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe |
Evaluationen |
durch o.g. Institution
quasi-experimentelles Wartekontrollgruppendesign mit Prä-,Posttest und Katamnese nach 1 Jahr;
keine Angaben zur Stichprobe |
Ergebnisse |
Erreicht wurden zu 66% Personen, die trotz Alkoholabhängigkeit noch nie alkoholspezifische Hilfen in Anspruch genommen haben.
10% der Teilnehmer beendeten das Programm vorzeitig, wovon die Hälfte in eine abstinenzorientierte Behandlung wechselte.
Bis zum Programmende reduzierten Teilnehmer ihren Alkoholkonsum signifikant.
Katamnese nach einem Jahr: 8% der Teilnehmer abstinent, 25% sehr gebessert (Alkoholkonsum um mehr als 50% reduziert), 19% deutlich gebessert [Reduktion > 30% - 50%], 6% leicht gebessert [Reduktion > 10% - 30%], 25% als nicht erfolgreich, bei 17% keine Katamnese-Daten;
bessere Erfolge bei Alkoholabhängigkeit als bei Alkoholmissbrauch; Erfolge bei beiden Geschlechtern gleichwertig |
Literatur
Körkel, J. & Projektgruppe AkT (2001). Trainer-Manual für das „Ambulante Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken (AkT)“. Heidelberg: GK Quest
Akademie.
Körkel, J., Schellberg, B., Haberacker, K., Langguth, W. & Neu, B. (2002). Das ”Ambulante Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken” (AkT). Suchttherapie, 3, 112-116. |