Seite erstellt am 18.08.1998
Seite aktualisiert am
27.03.2017
|
Psychologische Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld
Arbeitsgruppe, Moderation: Maximilian Rieländer & Martina Abel
Freitag, 02.11.2001, 9.00 - 10.30 Uhr , Arbeitsgruppe
Gesundheitsmanagement in der Privaten Krankenversicherung
Referat: Dipl.-Psych. Julia Scharnhorst, MPH
Freitag, 02.11.2001, 10.30 - 11.15 Uhr
Psychologische Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld
Ein einleitendes Referat vermittelt einen Überblick über:
- aktuelle Berufstätigkeiten im Feld der psychologischen
Gesundheitsförderung: z.B. Gesundheitsmanagement bei Krankenkassen,
Koordinationstätigkeiten im Öffentlichen Gesundheitsdienst,
Koordinationsstellen für Gesundheit auf Landesebene, betriebliche
Gesundheitsförderung, Gesundheitstrainings, Prävention bei Krankenkassen,
Aus- und Fortbildung im Pflegebereich, usw.
- Zukunftsperspektiven für mehr Berufstätigkeiten: z.B. Management und
Koordination für vermehrte politisch angeregte Gesundheitsaufgaben,
Gesundheitsförderung in Settings (Schule, Betriebe, Gemeinden,
Krankenhäuser), Fortbildung in Gesundheitsförderung für viele Berufe,
Fortbildung und Supervision im ehrenamtlichen Bereich und für
Selbsthilfegruppen, Systemberatungen für gesundheitsförderliche
Organisationsentwicklungen, Gesundheitsförderung für Familien,
Öffentlichkeitsarbeit für Gesundheitsförderung, usw.
- Fortbildungsmöglichkeiten, insbesondere BDP-Fortbildung
"Psychologische Gesundheitsförderung" und
gesundheitswissenschaftliche Aufbau-Studiengänge
- berufspolitische Aktivitäten zur Förderung der Berufstätigkeit im
Fachbereich Gesundheitspsychologie
Das anschließende Rundgespräch dient zum wechselseitigen kollegialen
Austausch von berufs- und fortbildungsbezogenen Informationen sowie von
anregenden Ideen. Die Teilnehmer können über ihre Berufserfahrungen im Feld
der Gesundheitsförderung berichten und somit Anregungen weitergeben. Sie
können Fragen zu persönlichen beruflichen Planungen stellen und Antworten
erhalten.
Literatur:
RIELÄNDER, M. & HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg.) (1995).
"Psychologische Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes
Berufsfeld" Bonn: DPV
RIELÄNDER, M. & BRÜCHER-ALBERS, C. (Hrsg.) (1999). Gesundheit Psychologie für Alle
im 21. Jahrhundert - Ziele der Weltgesundheitsorganisation mit psychologischen
Perspektiven erreichen. Bonn: DPV
Gesundheitsmanagement in der Privaten Krankenversicherung
Aufgrund der Kostensteigerungen und des verstärkten Wettbewerbs im
Gesundheitswesen beginnen auch die Privaten Krankenversicherungen (PKV'en) sich
mit den Themen Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung zu beschäftigen.
Sie begreifen sich nicht länger als Institutionen, die gegen die Zahlung von
Prämien lediglich Rechnungen begleichen. Vielmehr wollen sie mit Aufklärung
und Betreuungsprogrammen vermehrt in die medizinische Versorgung ihrer
Versicherten eingreifen. Dabei werden, mit unterschiedlichen Gewichtungen,
mehrere Ziele verfolgt: Qualitätsverbesserung bei der Gesundheitsversorgung der
versicherten Kunden, Aufhalten der Kostensteigerungen und eine bessere
Positionierung im Wettbewerb mit anderen Unternehmen.
Bei fast allen Privaten Krankenversicherungen, die sich mit dem Thema
Gesundheitsmanagement beschäftigen, finden sich in der Praxis meist folgende
Elemente:
- Informationsangebote für die Kunden, z. B. Broschüren, medizinische
Telefon-Hotlines oder Internet-Angebote
- Präventionsaktionen
- Disease-Management: individuelle Betreuungsprogramme für Kunden mit
chronischen Erkrankungen, z. B. Diabetes, Asthma
- Case-Mangement: individuelle Betreuung für akut schwer erkrankte Kunden,
z. B. nach schweren Unfällen, bei Krebs- oder Schlaganfallerkrankung
- Organisation von kostengünstiger Versorgung der Kunden mit Hilfsmitteln
oder Medikamenten, z. B. über entsprechende Versandunternehmen
- Entwicklung von speziellen Tarifen, die die Eigenverantwortung der
Versicherten für ihre Gesundheit und ihren Zugang zum Gesundheitssystem steuern
sollen.
Ähnliche Angebote finden sich auch zunehmend bei den Gesetzlichen
Krankenkassen. Allerdings haben die Privaten Krankenversicherungen aus
rechtlichen Gründen einen besseren Datenbestand ihrer Kunden, können ihre
Angebote also sehr zielgerichtet anbieten. Hier ergeben sich eventuell auch neue
Berufsfelder für Psychologen, z. B. bei der Entwicklung von
Informationsmaterialien, Betreuungsprogrammen und gesundheitspsychologisch
ausgerichteten Gesundheitsförderungsmaßnahmen.
Ausführliche Darstellung als schriftlicher
Bericht: Gesundheitsmanagement in der Privaten Krankenversicherung
|