Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

Gesundheitspsychologie > Fach >
Grundlagen > Gesellschaftliche Aufgaben für die Gesundheitspsychologie

Die dargestellten "gesellschaftlichen Aufgaben für die Gesundheitspsychologie" sind 1995 vom Bundesausschuß Gesundheitspsychologie des BDP erarbeitet worden.

Für die Gesundheitspsychologie ist es als psychologisches Wissenschafts- und Berufsfeld besonders wichtig, aktiv zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Bevölkerung beizutragen, und zwar mit einer vorrangigen Orientierung an den Zielen "Gesundheit für alle" der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Für die gesundheitspsychologische Arbeit lassen sich die folgenden fachlichen, berufspolitischen und gesundheitspolitischen Aufgaben und Ziele benennen.

Gesundheitspsychologie ist fachlich-wissenschaftlich weiterzuentwickeln. 

  • Aus der Wissenschaft der Psychologie und ihrer Anwendung in vielen Tätigkeitsfeldern lassen sich Erkenntnisse über Ziele und Bedingungen einer positiv und umfassend verstandenen Gesundheit ableiten und weiterentwickeln.
  • Dazu sind insbesondere sozialpsychologische Konzeptionen zugunsten der gesundheitsförderlichen Gestaltung alltäglicher sozialer Beziehungen und sozialer Systeme weiterzuentwickeln.
  • Für die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) formulierten Ziele und Strategien lassen sich Konzepte der Gesundheitspsychologie entfalten und aktiv in die Gesundheitspolitik einbringen.
  • Der Katalog psychologischer Maßnahmen und Interventionsmethoden zur Gesundheitsförderung läßt sich systematisieren und erweitern.
  • Weiter- und Fortbildungen in Gesundheitsförderung sind für Diplom-PsychologInnen, andere Gesundheitsberufe und Organisationen des Gesundheitswesens zu gestalten.
  • Die Qualitätssicherung ist für Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu fördern.
  • Der Dialog zwischen Forschung und Praxis in der Psychologie ist zu fördern.
  • Die interdisziplinäre Integration der Gesundheitspsychologie in die Gesundheitswissenschaften ist zu fördern.
Die Fachkompetenz von PsychologInnen für das Feld der Gesundheitsförderung ist offensiv darzustellen. 
  • Die psychologischen Aspekte einer gesunden Lebensgestaltung sind gegenüber der Bevölkerung und der Fachwelt hervorzuheben.
  • Die psychologischen Aspekte in der methodischen Durchführung und in den Vermittlungsinhalten vieler Maßnahmen der Gesundheitsförderung sind hervorzuheben.
  • Die Gesundheitspsychologie ist als besonders wichtige Gesundheitswissenschaft aufgrund ihres ausgeprägten Integrationspotential darzustellen.
  • Die Fachkompetenz ist auf langjährige und vielfältige Tätigkeiten für die Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung der Gesundheit zu gründen.
Die Berufstätigkeit von PsychologInnen im Feld der Gesundheitspsychologie wird gefördert. 
  • Die 'Markt'-bedingungen für die Gesundheitspsychologie als Berufsfeld 'Psychologische Gesundheitsförderung' sind zu erkennen, zu analysieren und in bezug auf Chancen und Grenzen der Berufstätigkeit zu bewerten.
  • Durch arbeitsmarktbezogene Maßnahmen sind die Chancen für angestellte und freiberufliche Berufstätigkeiten deutlich zu verbessern.
  • Berufliche Einsatzfelder sind bei  Organisationen verschiedener Bereiche wie Schulen, Kommunen, Arbeitswelt, Freizeitbereich zu vermehren.
  • Diplom-PsychologInnen sind zu unterstützen, berufliche Chancen im Bereich der Gesundheitsförderung zu erkennen und aktiv zu verwirklichen.
  • Die Öffentlichkeit ist über freiberufliche Angebote informieren.
Die Zusammenarbeit mit den für die Gesundheitsförderung tätigen Organisationen auf Bundesebene, Landesebene und regionaler Ebene ist zu verstärken.

Auf die Gesundheitspolitik ist aktiv Einfluß zu nehmen.

  • PsychologInnen wollen sich in der nationalen und internationalen Gesundheitspolitik für die Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung engagieren.
  • PsychologInnen wollen sich in der Politik als fachkompetente Partner für Gesundheitsförderung zeigen.
  • PsychologInnen wollen die Orientierung der nationalen Gesundheitspolitik an den Zielen "Gesundheit für alle" der WHO und an einem positiven Gesundheitsverständnis fördern.